Homöopathie für Pflanzen - Restposten von Christiane Maute®, Rezension

Homöopathie für Pflanzen -  Restposten / Christiane Maute®

Christiane Maute®

Homöopathie für Pflanzen - Restposten   

Ein praktischer Leitfaden für Zimmer-, Balkon- und Gartenpflanzen
Mit Hinweisen zur Dosierung, Anwendung und Potenzwahl. Mit Ergänzungen von Cornelia Maute

   
Vatsala Sperling
von Vatsala Sperling

Homöopathie für Pflanzen

Homöopathie für Pflanzen? Können Pflanzen – den Menschen und Tieren gleich – verwertbare Symptome zeigen, die wir beobachten und zuverlässig in eine homöopathische Verschreibung übertragen können? Woher wissen wir, dass eine Pflanze auf ‚ihre‘ homöopathische Behandlung anspricht? Warum sollten wir uns überhaupt um kranke Pflanzen kümmern? Sie lassen sich doch ganz einfach entsorgen und durch neue, gesunde Pflanzen ersetzen. Wenn Ihnen an dieser Stelle solche oder ähnliche Gedanken durch den Kopf gehen, dann kann ich das sehr gut nachvollziehen, möchte Sie aber dennoch ermuntern, sich etwas Zeit zu nehmen für Christiane Mautes ausgezeichneten Ratgeber. Denn nach der Lektüre werden Sie die Antworten zu Ihren Fragen haben.

Obwohl das gebundene Buch mit 158 Seiten plus Anhang auf den ersten Blick wie ein Leichtgewicht erscheint, überzeugen Inhalt und übersichtliche Aufmachung (5 Kapitel mit vielen farbigen Abbildungen) mit fundiertem Wissen. Auch dem Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann, wird ein Ehrenplatz im Vorwort des Buches zuteil.

Schon auf den ersten Seiten stellt Christiane Maute ihr Talent für anschauliche Fallschilderungen unter Beweis: Sehr unterhaltsam schildert sie erste Behandlungsversuche mit Arnica für verletzte Pflanzen und erzählt von durchaus amüsanten Bemühungen, ihr eher skeptisches Umfeld zu bekehren. Wie jeder Pionier hatte auch die Autorin am Anfang ihrer gärtnerischen Versuchsreihe mit Zweifeln an der Wirksamkeit ihrer Methode zu kämpfen. Die Frage, ob das Mittel wirklich helfen wird, oder doch eher die Spinnmilben zu Monstermilben werden lässt, hielt sie jedoch nicht davon ab, vieles auszuprobieren und genau zu beobachten, was danach passierte. Den anfänglichen Unsicherheiten zum Trotz entwickelten sich die kranken Pflanzen unter Christiane Mautes homöopathischer Fürsorge prächtig und belohnten bald mit gesundem Wuchs und wunderbaren Blüten. Hoch motiviert durch die Erfolge im eigenen Gartenexperimentierte die Autorin weiter. Das Resultat ist dieser faszinierende homöopathische Ratgeber.

Nach einer prägnanten Einführung in die Grundlagen der Homöopathie – u.a. werden das Ähnlichkeitsgesetz, die homöopathische Potenzierung und der Unterschied zwischen D- und C-Potenzen erläutert – spannt Frau Maute bereits im 3. Kapitel den Bogen von Theorie zu Praxis. Sie beschreibt anwenderfreundliche Methoden, mithilfe derer sich leicht herausfinden lässt, was einer Pflanze fehlt. Ganz offensichtlich ist die Erkennung der Ursache einer Krankheit auch bei Pflanzen von großer Bedeutung, denn nur dann können die Symptome adäquat repertorisiert werden. Frau Maute betont, dass eine „gute Beobachtungsgabe“ Voraussetzung ist für eine erfolgreiche Anwendung der Mittel. Gleichzeitig ist ihr bewusst, dass man in vielen Fällen die Ursache einer Erkrankung nicht eindeutig erfassen kann und sich auf die eigene Wahrnehmung und Interpretation der Symptomatik beschränken muss. Homöopathische Komplexmittel seien im Garten fehl am Platz, warnt die Autorin und ist überzeugt, dass nur homöopathische Einzelmittel, nach klassischer Methode angewendet, Erfolg bringen können. Außerdem gibt sie viele Tipps in Bezug auf Dosierung, die Anwendung von D- und C-Potenzen und wie man verfahren sollte, wenn alte Symptome wieder auftreten oder gut gewählte Mittel nicht mehr wirken.

Im zweiten Teil des Buches geht die Autorin ausführlich auf eine ernstzunehmende Problematik unserer Zeit ein: das Bienensterben. Obwohl wir alle wissen, dass für die Bestäubung unserer Kulturpflanzen eine gesunde Bienenpopulation unerlässlich ist, mussten wir in den letzten Jahren vermehrt mitansehen, wie die Anzahl der Bienen weltweit zurückgeht, ganze Stämme aussterben oder von fatalen Krankheiten befallen werden. Christiane Maute erzählt auch hier sehr anschaulich von ihren eigenen Erfahrungen und Versuchen, die sie selbst durchgeführt hat. Im Jahr 2007 z.B. stellte sie fest, dass ihr wunderschöner und gesunder Kirschbaumzwar reichlich Blüten trug, die Bienen aber, die zur Bestäubung von der Blütenpracht angelockt wurden, außerordentlich ‚ungepflegt‘, ‚angewidert‘ und irgendwie ‚verwirrt‘ aussahen. Die sonst samtig golden und schwarz schimmernden Insekten sahen stumpf und unterernährt aus. Diese ‚ungepflegten‘ und ‚verwirrten‘ Bienen flogen die zwar Blüten an und hielten sich eine Weile dort auf, waren aber nicht in der Lage, sich zur Bestäubung auf die Blüten zu setzen. In der Nähe gab es eine Reihe von kommerziellen Obstbauern und Christiane Maute hatte den Verdacht, dass die Insekten von den dort verwendeten Insektiziden vergiftet waren. Das merkwürdige Verhalten und das Erscheinungsbild der Bienen ließ sie an Nux vomica denken und der Baum wurde mit Nux-v. C30 behandelt. Erfreulicherweise wurden die Bienen kräftiger und konnten den Baum bestäuben, obwohl der benachbarte Obstbauer weiterhin über kränkelnde Bienenvölker klagte, dieihre Aufgabe nicht erfüllten. Ganz offensichtlich hatte Nux vomica die Bienen erfolgreich entgiftet.

In diesem Teil des Buches schreibt die Autorin auch über homöopathische Mittel, die sich hervorragend zur Schädlingsbekämpfung eignen und Ameisen, Blattläusen und Co. - die schon viele Pflanzen befallen und unter Umständen ganze Gärten vernichtet haben - den Garaus machen. Homöopathische Mittel wirken hier sanft, aber nachhaltig und erzielen gute Ergebnisse auch bei hoffnungslos kranken Pflanzen, die ansonsten meist auf der Feuerstelle landen. Mit dem richtigen homöopathischen Mittel können auch diese Pflanzen wieder gesund gepflegt und vor weiterem Schädlingsbefall geschützt werden. Eine interessante Anleitung zur Herstellung einer Nosode gegen Nacktschnecken kommt inklusive.

Kränkelnde, schwache Pflanzen sind anfällig für eine ganze Reihe von Krankheitserregern, seien es Pilze, Bakterien oder Viren. Im dritten Teil des Buches geht die Autorin auf die Behandlung dieser Krankheitserreger ein. Der Einsatz von Lycopodium C30 bei bakterieller Schwarzfleckenkrankheit ist nur ein Beispiel. Auch die Behandlung von Krebserkrankungen bei Gehölzen findet ihren Platz.

Was also ist zu tun, wenn die ersten Anzeichen einer Erkrankung (Symptome) sichtbar werden? Es können eine Reihe von Ursachen und auslösenden Faktoren in Frage kommen, z.B. zu viel Wasser oder zu wenig, Frost, Sonnenbrand, Mangelernährung oder Überdüngung, die Auswirkung elektromagnetischer Strahlung und vieles mehr. All diese Faktoren können zu Wachstumsstörungen, Krüppelwuchs oder sogar Krebserkrankungen führen. Praktische Anleitungen zur Behandlung dieser Krankheiten werden in Kapitel 4 gegeben.

Kapitel 5 ist besonders schön zu lesen. Für ausgebildete Homöopathen, die es gewohnt sind, sich durch zig Tausend Symptome ein und desselben Mittels zu wühlen, bringt dieses Kapitel wohl einige Überraschungen mit sich: Die Materia Medica liefert eine präzise und doch kurz gefasste Arzneimittellehre mit Indikationen für 42 homöopathische Arzneimittel von Aconitum bis Zincum. Außerdem gibt es eine Liste mit 13 Arzneimitteln für besondere Gelegenheiten. Ich persönlich finde diese Materia Medica im Miniformat äußerst praktisch und sehr unterhaltsam!

Auch der Anhang birgt eine Fülle an wertvollen Informationen und wenn Sie nach der Lektüre des Buches gleich loslegen wollen, dann wird sich der Anhang als nützlich erweisen. Zur einfachen Handhabung empfiehlt Frau Maute homöopathische Arzneimittelsets für den Garten, die Sie direkt über den Narayana Verlag beziehen können. So haben Sie immer das passende Mittel zur Hand.

Der wohl charmanteste Aspekt des Buches ist das Repertorium, in dem sich alle Symptome nachlesen und mit den angezeigten Arzneimitteln für die jeweilige Erkrankung vergleichen lassen. Ein alphabetischer Index erleichtert das schnelle Nachschlagen.

Das Buch ist geschmackvoll gestaltet, mit wunderschönem Layout. Auf fast jeder Seite findet sich ein aussagekräftiges Foto oder Kästchen mit nützlichen Gartentipps. Das Buch überzeugt auch rein optisch, aber das Besondere an diesem Ratgeber sind die authentischen und fundierten Erfahrungen der Autorin, die eine sehr lebendige Homöopathie für Pflanzen entstehen lassen. Christiane Maute vereint in diesem Buch liebevolle Hingabe mit einem sehr professionellen methodischen Ansatz. Dem Team des Narayana Verlags kann man zu dieser begeisterungsfähigen Autorin nur gratulieren. Wie schön, dass man hier einer hervorragenden Homöopathin die Gelegenheit gibt, ihr Werk zu veröffentlichen.

Trotz der akademischen Ausrichtung lässt sich das Buch sehr gut lesen und ist leicht verständlich. Neugierige und experimentierfreudige Gärtner können die Empfehlungen der Autorin auch ohne homöopathisches Vorwissen anwenden. Das Resultat – gesunde und kräftige Pflanzen ohne giftige Pestizide, Herbizide und Dünger – wird viele ermuntern sich tiefer mit der Homöopathie zu beschäftigen. Ich glaube fest daran, dass jedes Buch seine Bestimmung erfüllt und sich unweigerlich in die Hände eines Suchenden begibt.

Ich kann dieses Buch allen empfehlen: vom homöopathischen Laien zum klassischen Therapeuten, vom Hobbygärtner zum Gartenbaumeister und allen, die Bücher über die Homöopathie lieben.

 
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Rezensionen zu diesem Buch
Christiane Maute®
Homöopathie für Pflanzen
von Jörg Hildebrandt , erschienen in Homöopath. Österr. 2011;2:35-37
Christiane Maute®
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