Aloe Vera: Der Feuchtigkeitsspender unter den Heilpflanzen
von Katharina Korbach
Abbildung 1: Aloe Vera zählt zu den bekanntesten traditionellen Heilpflanzen. Aufgrund ihrer Fähigkeit, viel Wasser zu binden, kann die Pflanze selbst bei großer Dürre mehrere Monate überleben.
Aloe Vera ist eine faszinierende Heilpflanze, die bereits Cleopatra zur Schönheitspflege genutzt haben soll. Die „Wüstenlilie“ wird jedoch nicht nur in der Hautpflege, sondern auch in der Naturheilkunde zur Behandlung von Beschwerden wie Sonnenbrand oder kleineren Schnitten eingesetzt. In diesem Blogartikel erfahren Sie unter anderem, welche Inhaltsstoffe in Aloe Vera stecken und worauf Sie beim Kauf eines Produkts mit Aloe Vera unbedingt achten sollten.
Aloe Vera: Die faszinierende „Wüstenlilie“ im Portrait
Die Geschichte der Aloe Vera reicht zurück bis ins alte Ägypten: Bereits Cleopatra und die schöne Nofretete sollen sie zur Hautpflege genutzt haben. Alexander der Große wiederum verwendete die Heilpflanze, um damit die Wunden seiner Soldaten zu behandeln. Ihre vielfältigen Eigenschaften brachten der Aloe Vera zahlreiche Namen ein: Von den alten Ägyptern wurde sie als „Pflanze der Unsterblichkeit“ bezeichnet, während heute der Beiname „Wüstenlilie“ gebräuchlich ist.
Die Aloe Vera zählt zur Gattung der Liliengewächse und zum Pflanzentyp der Sukkulenten. Ursprünglich stammt sie vermutlich aus dem arabischen Raum, wird mittlerweile aber auch in vielen anderen Regionen, beispielsweise rund um das Mittelmeer, in Mexico und Indien, angebaut. Eine besonders faszinierende Eigenschaft von Aloe Vera besteht darin, dass sie in ihren Blättern große Mengen Wasser speichern und selbst in Dürreperioden monatelang überleben kann. Darüber hinaus ist die Pflanze in der Lage, sich selbst zu heilen, indem sie ihre eigenen Wunden versiegelt.
Es gibt hunderte verschiedene Aloe Vera-Arten, von denen die „Aloe barbadensis Miller“, auch „Echte Aloe Vera“ genannt, am bekanntesten ist. Die dickflüssigen Blätter der Heilpflanze bestehen aus drei Schichten: der Blattrinde, dem Blattsaft sowie dem Blattgel. Die Blätter können geschält und zu Saft gepresst werden. In der Hautpflege ist jedoch vor allem das Aloe Vera-Gel begehrt, das zunächst aus den Blättern herausgelöst werden muss. Bevor das Gel weiterverarbeitet werden kann, werden bittere und potenziell abführende Substanzen sorgfältig abgetrennt.
Aloe Vera und die Vielfalt ihrer Inhaltsstoffe
Aloe Vera besteht zu über 90 Prozent aus Wasser. Darüber hinaus stecken in der Pflanze über 160 wertvolle Nährstoffe. Zu den Hauptbestandteilen der speziellen Wirkstoffkombination in Aloe Vera zählen:
- Mono- und Polysaccharide
- Aminosäuren
- Enzyme
- Mineralien
- Spurenelemente
- sekundäre Pflanzenstoffe
Besonders hervorzuheben ist der Inhaltsstoff Acemannan (oder „Aloverose“), der auch in der Taigawurzel und in Ginseng zu finden ist. Das Polysaccharid wird im menschlichen Körper bis zur Pubertät gebildet und muss im Erwachsenenalter über die Nahrung aufgenommen werden. Acemannan werden zahlreiche bioaktive Eigenschaften zugeschrieben. Wie Studien belegen konnten, hat der Zucker unter anderem positive Effekte auf die Zellteilung und die Wundheilung.[1] Aloe Vera-Gel enthält außerdem Salicylsäure sowie weitere ätherische Öle, die entzündungshemmend, antibakteriell und schmerzstillend wirken können.
Äußerlich oder innerlich: Wie sollte Aloe Vera angewendet werden?
Aloe Vera kann sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden. Der Saft der Aloe Vera hat einen kühlenden, regenerierenden und beruhigenden Effekt auf die Haut, weshalb er gerne bei Sonnenbrand oder kleineren Schnitten eingesetzt wird. Um Aloe Vera als Hausmittel zu verwenden, können Sie einfach ein Aloe Vera-Blatt der Länge nach aufschneiden und das Gel direkt auf die Haut auftragen.
Bei der innerlichen Anwendung von Aloe Vera ist hingegen Vorsicht geboten: Aloe Vera-Saft enthält den bitteren Stoff Aloin, der die Wüstenpflanze vor Fressfeinden schützen soll. Lange wurde Aloin als starkes Abführmittel eingesetzt. Mittlerweile ist die Anwendung jedoch selten oder findet nur über einen kurzen Zeitraum statt, da Aloin in zu hoher Dosierung die Darmschleimhaut überreizen und bestehende Verdauungsprobleme verschlimmern kann.[2] Die innerliche Anwendung von Aloe Vera sollte daher nur nach ärztlicher Absprache erfolgen. Wenn Sie ein im Handel erworbenes Produkt einnehmen möchten, sollten Sie vorab stets in der Produktbeschreibung prüfen, ob eine innerliche Anwendung überhaupt möglich und empfehlenswert ist.
Wirkungen und Einsatzgebiete von Aloe Vera als Heilpflanze
Abbildung 2: Aufgrund ihrer kühlenden, beruhigenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften ist Aloe Vera ein beliebtes Hausmittel bei zahlreichen Beschwerden.
Die Aloe Vera gilt als ein echter „Allrounder“ unter den Heilpflanzen und wird in der Naturheilkunde schon seit Jahrhunderten bei vielen Leiden eingesetzt. Auch in klinischen Studien wurde die Heilwirkung der Aloe untersucht, allerdings handelt es sich bei einem Großteil der bis dato durchgeführten Untersuchungen um Zell- oder Tierversuche. Weitere kontrollierte klinische Studien, die den gesundheitlichen Wirkungen von Aloe Vera auf den Menschen nachgehen, sind wünschenswert.
Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Erkrankungen und Leiden vor, bei denen Aloe Vera häufig zum Einsatz kommt, und erläutern die jeweiligen Wirkungen der Heilpflanze.
Trockene und zur Unreinheiten neigende Haut
Der Blattsaft der Aloe Vera wirkt bei Hautkontakt kühlend und beruhigend. Vor allem trockene Haut profitiert vom hohen Wassergehalt der Heilpflanze. Aloe Vera kann dabei helfen, die Feuchtigkeitsspeicher der Haut wieder aufzufüllen und ein Spannungsgefühl zu reduzieren. Zudem wird Aloe Vera gerne mit dem Ziel eingesetzt, Pickel schneller abklingen zu lassen und neuen Hautunreinheiten vorzubeugen. Enthaltene antiseptische Substanzen wie Salizylsäure, Phenole, Lupeol oder Zimtsäure können zum Schutz vor Pilzen, Bakterien und Viren beitragen.[3]
Hauterkrankungen
Ein weiteres häufiges Einsatzgebiet von Aloe Vera sind Hauterkrankungen wie Ekzeme, Dermatitis oder Schuppenflechte (Psoriasis). An einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie des Malmö University Hospital nahmen 60 Patienten mit mittelschwerer Schuppenflechte teil. Eine Hälfte der Probanden trug über 16 Wochen dreimal täglich eine Salbe mit 0,5-prozentigem Aloe Vera-Extrakt auf die betroffenen Hautstellen auf, während die andere Hälfte einen Placebo erhielt. Nach einer Folgebeobachtungszeit von einem Jahr war bei 25 der 30 Patienten, die Aloe Vera-Extrakt aufgetragen hatten, die Psoriasis deutlich abgeklungen. Zugleich konnten keinerlei Nebenwirkungen durch das Aloe Vera-Präparat beobachtet werden.[4]
Sonnenbrand und Verbrennungen
Bei Sonnenbrand handelt es sich um eine Form der Entzündung, die häufig mit einem Anschwellen und einer Austrocknung der oberen Hautschichten einhergeht. Als natürliche After Sun-Pflege hat Aloe Vera einen feuchtigkeitsspendenden, beruhigenden und angenehm kühlenden Effekt. Wie eine Studie aus dem Jahr 2006 belegen konnte, wirkt die Wüstenpflanze bei Sonnenbrand und Verbrennungen sogar besser als Hydrocortison, weshalb sie eine gute Alternative zur gängigen Cortison-Therapie darstellen könnte.[5]
Wundheilung nach Operationen
Bestimmte Inhaltsstoffe in Aloe Vera wie Glucomannan und Gibberelline können die Kollagensynthese beeinflussen. Eine vermehrte Kollagenproduktion durch die Anwendung von Aloe Vera-Gel kann sich vor allem bei Wundverletzungen positiv auswirken, da die Wundheilung beschleunigt und die Narbenbildung reduziert wird.[6] Neben einer verbesserten Wundheilung wirkt sich Aloe Vera mitunter auch positiv auf das Schmerzempfinden aus. In einer Studie wurde eine Gruppe von Patienten nach einer Hämorrhoiden-Operation entweder mit einer Aloe Vera-Creme oder mit einem Placebo behandelt. Obwohl die Aloe Vera-Gruppe weniger Schmerzmittel bekam, waren die Wundschmerzen noch 14 Tage nach der OP im Vergleich zur Placebo-Gruppe signifikant geringer.[7]
Intensiv feuchtigkeitsspendend: Aloe Vera in der Hautpflege
Angesichts der feuchtigkeitsspendenden und pflegenden Eigenschaften von Aloe Vera verwundert es nicht, dass die Pflanze in zahlreichen Hautpflegeprodukten wie Cremes, Peelings, After Sun-Lotionen oder Gesichtsmasken enthalten ist. Ein hochwertiges Aloe Vera-Gel wie das Aloe Vera Gel von Unimedica zieht schnell ein und unterstützt ein samtweiches Hautgefühl, ohne zu fetten. Für besonders zarte Haut bietet es sich an, das Gel mit etwas Hautöl zu mischen.
In der Naturkosmetik wird Aloe Vera zudem gerne mit weiteren natürlichen und hautpflegenden Inhaltsstoffen kombiniert. So enthält die Aloe Vera 24h Creme von Unimedica neben Bio Aloe Vera auch Gurkenextrakt, Avocadoöl, Moringaöl, Hyaluronsäure sowie Bio Melonenextrakt. Die Pflanzenöle aus Moringa und Avocado pflegen und nähren die Haut, wodurch sie sich bis zu 24 Stunden frisch und geschmeidig anfühlt. Wenn Sie in erster Linie auf der Suche nach einer intensiven Feuchtigkeitspflege sind, könnte die Hyaluron Creme von Unimedica genau das richtige Produkt für Sie sein. Wie Aloe Vera besitzt auch Hyaluron die Fähigkeit, sehr viel Feuchtigkeit zu binden, was für einen strahlend frischen Teint sorgt.
Hierauf sollten Sie beim Kauf von Produkten mit Aloe Vera achten
Abbildung 3: Neben der verwendeten Aloe Vera-Sorte sollten Sie bei der Auswahl eines Aloe Vera-Produkts auf die Konservierungsmethode sowie auf Bio-Qualität achten.
Aloe Vera-Produkte sind sowohl in Apotheken als auch in Drogerien oder online erhältlich. Um ein qualitativ hochwertiges und sicheres Produkt auszuwählen, ist es ratsam, beim Kauf auf einige Aspekte besonderen Wert zu legen. Zunächst sollten Sie prüfen, ob es sich bei der verwendeten Aloe Vera-Sorte um echte Aloe Vera handelt. Produkte aus reinem Blattgel oder -mark müssen nicht gefiltert werden, wodurch ein Großteil der wertvollen Wirkstoffe erhalten bleibt. Je höher der Aloe Vera-Anteil in Cremes und weiteren Pflegeprodukten ist, desto besser kann die Heilpflanze ihre Wirkung entfalten. Bei Aloe Vera-Gel ist darüber hinaus die Konservierungsmethode ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Eine Konservierung durch synthetische Konservierungsstoffe oder Pasteurisierung ist in jedem Fall notwendig, damit das Gel einige Wochen oder Monate haltbar bleibt. Wir empfehlen, ein pasteurisiertes Produkt zu bevorzugen, das nicht mit synthetischen Substanzen belastet ist.
Wenn es Ihnen wichtig ist, ein natürliches und möglichst schonend verarbeitetes Produkt zu verwenden, sollten Sie außerdem auf Bio-Qualität achten. Nur bei Bio-Produkten ist gewährleistet, dass beim Anbau der enthaltenen Aloe Vera keine Pestizide eingesetzt wurden. Zertifizierte Naturkosmetik wie die Aloe Vera Pflegedusche von Unimedica besteht zu insgesamt 99% aus natürlichen Rohstoffen und kommt ohne Mikroplastik oder Seife aus.
Mögliche Nebenwirkungen von Aloe Vera
Bevor Sie Hautpflegeprodukte mit Aloe Vera erstmalig anwenden, sollten Sie einen Allergietest durchführen. Tupfen Sie dazu am besten eine geringe Menge des Produkts auf einen kleinen Bereich der Haut und beobachten Sie, ob sich Symptome wie Hautausschlag oder Jucken bemerkbar machen. Wird Aloe Vera-Extrakt oral eingenommen, kann es zu Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Hitzewallungen kommen.[8] Schwangere und Stillende sollten auf eine innerliche Anwendung verzichten, da Aloe Vera abführend wirken und zu Unterleibskrämpfen führen kann.
[1] Xing W, Guo W, Zou CH, Fu TT, Li XY, Zhu M, Qi JH, Song J, Dong CH, Li Z, Xiao Y, Yuan PS, Huang H, Xu X. Acemannan accelerates cell proliferation and skin wound healing through AKT/mTOR signaling pathway. J Dermatol Sci. 2015 Aug. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26049685/.
[2] BfR (2017): Nahrungsergänzungsmittel mit anthranoidhaltigen Aloe-Ganzblattzubereitungen bergen gesundheitliche Risiken. https://mobil.bfr.bund.de/cm/343/nahrungsergaenzungsmittel-mit-anthranoidhaltigen-aloe-ganzblattzubereitungen-bergen-gesundheitliche-risiken.pdf.
[3] Surjushe A, Vasani R, Saple DG. Aloe vera: a short review. Indian J Dermatol. 2008. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2763764/#CIT23.
[4] Syed TA, Ahmad SA, Holt AH, Ahmad SA, Ahmad SH, Afzal M. Management of psoriasis with Aloe vera extract in a hydrophilic cream: a placebo-controlled, double-blind study. Trop Med Int Health. 1996 Aug. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8765459/.
[5] Stump J. Antiinflammatorische Wirkung von Aloe vera Gel (97,5%) im UV-Erythemtest, eine monozentrische, randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie. 2016. https://freidok.uni-freiburg.de/data/2842 (aufgerufen: 15.09.2024).
[6] Heggers JP, Kucukcelebi A, Listengarten D, Stabenau J, Ko F, Broemeling LD, Robson MC, Winters WD. Beneficial effect of Aloe on wound healing in an excisional wound model. J Altern Complement Med. 1996. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9395659/.
[7] Eshghi F, Hosseinimehr SJ, Rahmani N, Khademloo M, Norozi MS, Hojati O. Effects of Aloe vera cream on posthemorrhoidectomy pain and wound healing: results of a randomized, blind, placebo-control study. J Altern Complement Med. 2010 Jun. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20569031/.
[8] Universitätsklinikum Jena (2016): Patienteninformation: Aloe vera. https://www.uniklinikum-jena.de/kim2_media/H%C3%A4maOnko/Patienten_%C3%84rzte/Integrative+Onkologie/Aloe+vera_2016_Pat-p-2592.pdf (aufgerufen: 16.09.2024).
Aloe Vera: Der Feuchtigkeitsspender unter den Heilpflanzenvon Katharina Korbach Abbildung 1: Aloe Vera zählt zu den bekanntesten traditionellen Heilpflanzen. Aufgrund ihrer Fähigkeit, viel Wasser zu binden, kann die Pflanze selbst bei großer Dürre mehrere Monate überleben. Aloe Vera ist eine faszinierende Heilpflanze, die bereits Cleopatra zur Schönheitspflege genutzt haben soll. Die „Wüstenlilie“ wird jedoch nicht nur in der Hautpflege, sondern auch in der Naturheilkunde zur Behandlung von Beschwerden wie Sonnenbrand oder kleineren Schnitten eingesetzt. In diesem Blogartikel erfahren Sie unter anderem, welche Inhaltsstoffe in Aloe Vera stecken und worauf Sie beim Kauf eines Produkts mit Aloe Vera unbedingt achten sollten. Aloe Vera: Die faszinierende „Wüstenlilie“ im PortraitDie Geschichte der Aloe Vera reicht zurück bis ins alte Ägypten: Bereits Cleopatra und die schöne Nofretete sollen sie zur Hautpflege genutzt haben. Alexander der Große wiederum verwendete die Heilpflanze, um damit die Wunden seiner Soldaten zu behandeln. Ihre vielfältigen Eigenschaften brachten der Aloe Vera zahlreiche Namen ein: Von den alten Ägyptern wurde sie als „Pflanze der Unsterblichkeit“ bezeichnet, während heute der Beiname „Wüstenlilie“ gebräuchlich ist. Die Aloe Vera zählt zur Gattung der Liliengewächse und zum Pflanzentyp der Sukkulenten. Ursprünglich stammt sie vermutlich aus dem arabischen Raum, wird mittlerweile aber auch in vielen anderen Regionen, beispielsweise rund um das Mittelmeer, in Mexico und Indien, angebaut. Eine besonders faszinierende Eigenschaft von Aloe Vera besteht darin, dass sie in ihren Blättern große Mengen Wasser speichern und selbst in Dürreperioden monatelang überleben kann. Darüber hinaus ist die Pflanze in der Lage, sich selbst zu heilen, indem sie ihre eigenen Wunden versiegelt. Es gibt hunderte verschiedene Aloe Vera-Arten, von denen die „Aloe barbadensis Miller“, auch „Echte Aloe Vera“ genannt, am bekanntesten ist. Die dickflüssigen Blätter der Heilpflanze bestehen aus drei Schichten: der Blattrinde, dem Blattsaft sowie dem Blattgel. Die Blätter können geschält und zu Saft gepresst werden. In der Hautpflege ist jedoch vor allem das Aloe Vera-Gel begehrt, das zunächst aus den Blättern herausgelöst werden muss. Bevor das Gel weiterverarbeitet werden kann, werden bittere und potenziell abführende Substanzen sorgfältig abgetrennt. Aloe Vera und die Vielfalt ihrer InhaltsstoffeAloe Vera besteht zu über 90 Prozent aus Wasser. Darüber hinaus stecken in der Pflanze über 160 wertvolle Nährstoffe. Zu den Hauptbestandteilen der speziellen Wirkstoffkombination in Aloe Vera zählen:
Besonders hervorzuheben ist der Inhaltsstoff Acemannan (oder „Aloverose“), der auch in der Taigawurzel und in Ginseng zu finden ist. Das Polysaccharid wird im menschlichen Körper bis zur Pubertät gebildet und muss im Erwachsenenalter über die Nahrung aufgenommen werden. Acemannan werden zahlreiche bioaktive Eigenschaften zugeschrieben. Wie Studien belegen konnten, hat der Zucker unter anderem positive Effekte auf die Zellteilung und die Wundheilung.[1] Aloe Vera-Gel enthält außerdem Salicylsäure sowie weitere ätherische Öle, die entzündungshemmend, antibakteriell und schmerzstillend wirken können. Äußerlich oder innerlich: Wie sollte Aloe Vera angewendet werden?Aloe Vera kann sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden. Der Saft der Aloe Vera hat einen kühlenden, regenerierenden und beruhigenden Effekt auf die Haut, weshalb er gerne bei Sonnenbrand oder kleineren Schnitten eingesetzt wird. Um Aloe Vera als Hausmittel zu verwenden, können Sie einfach ein Aloe Vera-Blatt der Länge nach aufschneiden und das Gel direkt auf die Haut auftragen. Bei der innerlichen Anwendung von Aloe Vera ist hingegen Vorsicht geboten: Aloe Vera-Saft enthält den bitteren Stoff Aloin, der die Wüstenpflanze vor Fressfeinden schützen soll. Lange wurde Aloin als starkes Abführmittel eingesetzt. Mittlerweile ist die Anwendung jedoch selten oder findet nur über einen kurzen Zeitraum statt, da Aloin in zu hoher Dosierung die Darmschleimhaut überreizen und bestehende Verdauungsprobleme verschlimmern kann.[2] Die innerliche Anwendung von Aloe Vera sollte daher nur nach ärztlicher Absprache erfolgen. Wenn Sie ein im Handel erworbenes Produkt einnehmen möchten, sollten Sie vorab stets in der Produktbeschreibung prüfen, ob eine innerliche Anwendung überhaupt möglich und empfehlenswert ist. Wirkungen und Einsatzgebiete von Aloe Vera als HeilpflanzeAbbildung 2: Aufgrund ihrer kühlenden, beruhigenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften ist Aloe Vera ein beliebtes Hausmittel bei zahlreichen Beschwerden. Die Aloe Vera gilt als ein echter „Allrounder“ unter den Heilpflanzen und wird in der Naturheilkunde schon seit Jahrhunderten bei vielen Leiden eingesetzt. Auch in klinischen Studien wurde die Heilwirkung der Aloe untersucht, allerdings handelt es sich bei einem Großteil der bis dato durchgeführten Untersuchungen um Zell- oder Tierversuche. Weitere kontrollierte klinische Studien, die den gesundheitlichen Wirkungen von Aloe Vera auf den Menschen nachgehen, sind wünschenswert. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Erkrankungen und Leiden vor, bei denen Aloe Vera häufig zum Einsatz kommt, und erläutern die jeweiligen Wirkungen der Heilpflanze. Trockene und zur Unreinheiten neigende HautDer Blattsaft der Aloe Vera wirkt bei Hautkontakt kühlend und beruhigend. Vor allem trockene Haut profitiert vom hohen Wassergehalt der Heilpflanze. Aloe Vera kann dabei helfen, die Feuchtigkeitsspeicher der Haut wieder aufzufüllen und ein Spannungsgefühl zu reduzieren. Zudem wird Aloe Vera gerne mit dem Ziel eingesetzt, Pickel schneller abklingen zu lassen und neuen Hautunreinheiten vorzubeugen. Enthaltene antiseptische Substanzen wie Salizylsäure, Phenole, Lupeol oder Zimtsäure können zum Schutz vor Pilzen, Bakterien und Viren beitragen.[3] HauterkrankungenEin weiteres häufiges Einsatzgebiet von Aloe Vera sind Hauterkrankungen wie Ekzeme, Dermatitis oder Schuppenflechte (Psoriasis). An einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie des Malmö University Hospital nahmen 60 Patienten mit mittelschwerer Schuppenflechte teil. Eine Hälfte der Probanden trug über 16 Wochen dreimal täglich eine Salbe mit 0,5-prozentigem Aloe Vera-Extrakt auf die betroffenen Hautstellen auf, während die andere Hälfte einen Placebo erhielt. Nach einer Folgebeobachtungszeit von einem Jahr war bei 25 der 30 Patienten, die Aloe Vera-Extrakt aufgetragen hatten, die Psoriasis deutlich abgeklungen. Zugleich konnten keinerlei Nebenwirkungen durch das Aloe Vera-Präparat beobachtet werden.[4] Sonnenbrand und VerbrennungenBei Sonnenbrand handelt es sich um eine Form der Entzündung, die häufig mit einem Anschwellen und einer Austrocknung der oberen Hautschichten einhergeht. Als natürliche After Sun-Pflege hat Aloe Vera einen feuchtigkeitsspendenden, beruhigenden und angenehm kühlenden Effekt. Wie eine Studie aus dem Jahr 2006 belegen konnte, wirkt die Wüstenpflanze bei Sonnenbrand und Verbrennungen sogar besser als Hydrocortison, weshalb sie eine gute Alternative zur gängigen Cortison-Therapie darstellen könnte.[5] Wundheilung nach OperationenBestimmte Inhaltsstoffe in Aloe Vera wie Glucomannan und Gibberelline können die Kollagensynthese beeinflussen. Eine vermehrte Kollagenproduktion durch die Anwendung von Aloe Vera-Gel kann sich vor allem bei Wundverletzungen positiv auswirken, da die Wundheilung beschleunigt und die Narbenbildung reduziert wird.[6] Neben einer verbesserten Wundheilung wirkt sich Aloe Vera mitunter auch positiv auf das Schmerzempfinden aus. In einer Studie wurde eine Gruppe von Patienten nach einer Hämorrhoiden-Operation entweder mit einer Aloe Vera-Creme oder mit einem Placebo behandelt. Obwohl die Aloe Vera-Gruppe weniger Schmerzmittel bekam, waren die Wundschmerzen noch 14 Tage nach der OP im Vergleich zur Placebo-Gruppe signifikant geringer.[7] Intensiv feuchtigkeitsspendend: Aloe Vera in der HautpflegeAngesichts der feuchtigkeitsspendenden und pflegenden Eigenschaften von Aloe Vera verwundert es nicht, dass die Pflanze in zahlreichen Hautpflegeprodukten wie Cremes, Peelings, After Sun-Lotionen oder Gesichtsmasken enthalten ist. Ein hochwertiges Aloe Vera-Gel wie das Aloe Vera Gel von Unimedica zieht schnell ein und unterstützt ein samtweiches Hautgefühl, ohne zu fetten. Für besonders zarte Haut bietet es sich an, das Gel mit etwas Hautöl zu mischen. In der Naturkosmetik wird Aloe Vera zudem gerne mit weiteren natürlichen und hautpflegenden Inhaltsstoffen kombiniert. So enthält die Aloe Vera 24h Creme von Unimedica neben Bio Aloe Vera auch Gurkenextrakt, Avocadoöl, Moringaöl, Hyaluronsäure sowie Bio Melonenextrakt. Die Pflanzenöle aus Moringa und Avocado pflegen und nähren die Haut, wodurch sie sich bis zu 24 Stunden frisch und geschmeidig anfühlt. Wenn Sie in erster Linie auf der Suche nach einer intensiven Feuchtigkeitspflege sind, könnte die Hyaluron Creme von Unimedica genau das richtige Produkt für Sie sein. Wie Aloe Vera besitzt auch Hyaluron die Fähigkeit, sehr viel Feuchtigkeit zu binden, was für einen strahlend frischen Teint sorgt. Hierauf sollten Sie beim Kauf von Produkten mit Aloe Vera achtenAbbildung 3: Neben der verwendeten Aloe Vera-Sorte sollten Sie bei der Auswahl eines Aloe Vera-Produkts auf die Konservierungsmethode sowie auf Bio-Qualität achten. Aloe Vera-Produkte sind sowohl in Apotheken als auch in Drogerien oder online erhältlich. Um ein qualitativ hochwertiges und sicheres Produkt auszuwählen, ist es ratsam, beim Kauf auf einige Aspekte besonderen Wert zu legen. Zunächst sollten Sie prüfen, ob es sich bei der verwendeten Aloe Vera-Sorte um echte Aloe Vera handelt. Produkte aus reinem Blattgel oder -mark müssen nicht gefiltert werden, wodurch ein Großteil der wertvollen Wirkstoffe erhalten bleibt. Je höher der Aloe Vera-Anteil in Cremes und weiteren Pflegeprodukten ist, desto besser kann die Heilpflanze ihre Wirkung entfalten. Bei Aloe Vera-Gel ist darüber hinaus die Konservierungsmethode ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Eine Konservierung durch synthetische Konservierungsstoffe oder Pasteurisierung ist in jedem Fall notwendig, damit das Gel einige Wochen oder Monate haltbar bleibt. Wir empfehlen, ein pasteurisiertes Produkt zu bevorzugen, das nicht mit synthetischen Substanzen belastet ist. Wenn es Ihnen wichtig ist, ein natürliches und möglichst schonend verarbeitetes Produkt zu verwenden, sollten Sie außerdem auf Bio-Qualität achten. Nur bei Bio-Produkten ist gewährleistet, dass beim Anbau der enthaltenen Aloe Vera keine Pestizide eingesetzt wurden. Zertifizierte Naturkosmetik wie die Aloe Vera Pflegedusche von Unimedica besteht zu insgesamt 99% aus natürlichen Rohstoffen und kommt ohne Mikroplastik oder Seife aus. Mögliche Nebenwirkungen von Aloe VeraBevor Sie Hautpflegeprodukte mit Aloe Vera erstmalig anwenden, sollten Sie einen Allergietest durchführen. Tupfen Sie dazu am besten eine geringe Menge des Produkts auf einen kleinen Bereich der Haut und beobachten Sie, ob sich Symptome wie Hautausschlag oder Jucken bemerkbar machen. Wird Aloe Vera-Extrakt oral eingenommen, kann es zu Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Hitzewallungen kommen.[8] Schwangere und Stillende sollten auf eine innerliche Anwendung verzichten, da Aloe Vera abführend wirken und zu Unterleibskrämpfen führen kann.
[1] Xing W, Guo W, Zou CH, Fu TT, Li XY, Zhu M, Qi JH, Song J, Dong CH, Li Z, Xiao Y, Yuan PS, Huang H, Xu X. Acemannan accelerates cell proliferation and skin wound healing through AKT/mTOR signaling pathway. J Dermatol Sci. 2015 Aug. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26049685/. [2] BfR (2017): Nahrungsergänzungsmittel mit anthranoidhaltigen Aloe-Ganzblattzubereitungen bergen gesundheitliche Risiken. https://mobil.bfr.bund.de/cm/343/nahrungsergaenzungsmittel-mit-anthranoidhaltigen-aloe-ganzblattzubereitungen-bergen-gesundheitliche-risiken.pdf. [3] Surjushe A, Vasani R, Saple DG. Aloe vera: a short review. Indian J Dermatol. 2008. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2763764/#CIT23. [4] Syed TA, Ahmad SA, Holt AH, Ahmad SA, Ahmad SH, Afzal M. Management of psoriasis with Aloe vera extract in a hydrophilic cream: a placebo-controlled, double-blind study. Trop Med Int Health. 1996 Aug. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8765459/. [5] Stump J. Antiinflammatorische Wirkung von Aloe vera Gel (97,5%) im UV-Erythemtest, eine monozentrische, randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie. 2016. https://freidok.uni-freiburg.de/data/2842 (aufgerufen: 15.09.2024). [6] Heggers JP, Kucukcelebi A, Listengarten D, Stabenau J, Ko F, Broemeling LD, Robson MC, Winters WD. Beneficial effect of Aloe on wound healing in an excisional wound model. J Altern Complement Med. 1996. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9395659/. [7] Eshghi F, Hosseinimehr SJ, Rahmani N, Khademloo M, Norozi MS, Hojati O. Effects of Aloe vera cream on posthemorrhoidectomy pain and wound healing: results of a randomized, blind, placebo-control study. J Altern Complement Med. 2010 Jun. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20569031/. [8] Universitätsklinikum Jena (2016): Patienteninformation: Aloe vera. https://www.uniklinikum-jena.de/kim2_media/H%C3%A4maOnko/Patienten_%C3%84rzte/Integrative+Onkologie/Aloe+vera_2016_Pat-p-2592.pdf (aufgerufen: 16.09.2024). |
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