Das geheime Leben eines Babys mit Drei-Monats-Kolik

Von Joette Calabrese

Es ist ja nicht so, dass sie nichts sagen wollen, sie können es nur noch nicht. Aus diesem Grund müssen Babys das, was sie quält, notgedrungen für sich behalten.

Wenn Babys ganz offensichtlich leiden, aber nicht sagen können, was sie bedrückt, dann kann das für frischgebackene Mütter eine große Herausforderung sein. Sie müssen lernen, die neue Situation zu lesen.

Was gar nicht so schwer ist, wenn man weiß, worauf man achten muss.

Wenn wir aufmerksam genug sind und genau hinschauen, dann gelingt es uns ganz schnell, die Zeichen zu interpretieren:

Ein Baby, das die Beine bis an die Brust hochzieht und strampelt, lässt uns wissen, dass es wahrscheinlich viel Luft im Bauch hat, die raus muss.

Babys, die sich gerne im Fliegergriff tragen lassen – Sie kennen das: das Baby liegt auf dem Arm des Erwachsenen wie ein Löwe auf einem Baum, der alle Viere hängen lässt – kommunizieren, dass die Schmerzen durch Druck gebessert werden.

Ein Baby, das überhaupt nicht zu beruhigen ist und beim Tragen immer weiter über die Schulter rutscht um den Druck auf den Bauch zu erhöhen, versucht uns zu sagen, dass die Kolik sehr schlimm ist.

Die Entschlüsselung dieser geheimen ‚Botschaften‘ hat einen großen Vorteil, denn die neuen Mütter entwickeln eine hoch sensible und sehr intelligente Beobachtungsgabe.

Wenn man die geheimen Botschaften seines Babys einmal entschlüsselt hat, dann kann man sich auch wieder besser auf die älteren Kinder und die gesamte Familie einstellen.

Um ehrlich zu sein, manchmal hilft es nicht, die Erwachsenen zu fragen, wie es ihnen mit ihrem Baby geht. Es ist besser, Fragen zu stellen UND in Ruhe das Verhalten zu studieren, um einen guten Gesamteindruck zu bekommen.

Für Außenstehende kann dies wie intuitives Handeln aussehen, aber eigentlich ist es eine wissenschaftliche Vorgehensweise, die in der Homöopathie nahtlos praktiziert wird.

·         Beobachten … Wahl des Mittels

·         Beobachten … Wahl des Mittels

·         Beobachten – Wahl des Mittels

Empirisch hat sich diese Methode bewährt und widerlegt die Kritik, die von der modernen Medizin so gerne an der Homöopathie geübt wird. Der Vorwurf lautet ja, die Wirkung der Homöopathie sei anekdotisch (obwohl das Leben natürlich genau das ist – eine Anekdote nach der anderen!).

Wie dem auch sei – Sie können stolz sein auf Ihre Mama-Wissenschaft. Sie führen viele kleine Ministudien durch, nämlich in Ihrer Familie.

Nachdem Sie Ihren Sinnen gefolgt sind und die geheime Welt Ihres Babys erforscht haben, entwickeln Sie ein Gespür dafür, wie es den Menschen in Ihrer Familie geht, aber vielleicht nicht ausgesprochen wird. Und sind wir mal ehrlich – nicht nur Babys gehören zu den Geheimnisträgern, dasselbe wiederholt sich in der Pubertät! Es lohnt sich also, diese Fähigkeit so früh wie möglich zu pflegen.

Wenn Sie ihr Baby also beobachtet haben und feststellen, dass es eine Kolik hat, dann ist Colocynthis C200 das richtige Mittel. Das Schlüsselsymptom für diese Bauchschmerzen ist Besserung durch (oder Verlangen nach) Druck.

Colocynthis passt perfekt auf die Symptome einer Kolik. Ich gebe es sehr erfolgreich zweimal täglich bis die Symptome sich gebessert haben. Sollten die Symptome erneut auftreten, dann kann es noch einmal gegeben werden.

Bei einer Kolik gebe ich oft zusätzlich zu Colocynthis Nux vomica C30, vor allem, wenn das Baby nachts sehr unruhig ist oder die Geburt medikamentös begleitet wurde.

Nux vom. Ist nicht immer indiziert, meist ist Colocynthis völlig ausreichend.

Bitte denken Sie daran: Auch wenn Sie nicht mit Ihrem Baby direkt sprechen können, können Sie sich darauf einstimmen, was in seinem Inneren vor sich geht. Ihre Familie ist Ihr Labor. Meine Kinder haben sich früher immer scherzhaft meine ‚Versuchskaninchen‘ genannt. 

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