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Spinnen und Skorpione - Spektrum Homöopathie 01/2020
Haben Sie Angst vor Spinnen? Wenn ja, sind Sie nicht allein. Die Arachnophobie ist bei weitem die häufigste unter den Tierängsten. Diese übersteigerte Aversion lässt sich nicht durch die reale Gefahr erklären, die von Spinnen ausgeht. Sie hat eine lange Tradition: Bereits in der Mythologie ist der Archetyp der Spinne mit hinterhältiger Machtausübung, Gewalt und aggressiver dunkler Sexualität verbunden. In dieser neuen Ausgabe von SPEKTRUM machen wir Sie mit der Sprach-und Gedankenwelt, den Verhaltensmustern und Lebensthemen von Menschen vertraut, die von der homöopathischen Behandlung mit einer Spinnen- oder Skorpionarznei profitieren können. Häufig haben sie in ihrer Kindheit Gewalt und Missbrauch im engsten familiären Umfeld erfahren. Aus den Fallgeschichten unserer internationalen AutorInnen wird deutlich, wie eine hochgiftige Mischung aus bösartigen Attacken, Mangel an Empathie und asozialem Verhalten von Generation zu Generation weitergegeben wird und wie aus den Opfern wieder Täter werden. Das typische, impulsive, provokative und aggressive Verhalten entsteht auf dem Boden schwer gestörter frühkindlicher Bindungsmuster. Bei Kindern drückt sich das Spinnen- und Skorpionwesen unmittelbar in ihren Spielen, Hobbys, Zeichnungen oder Phantasien aus.
In den Beiträgen dieses Heftes stehen psychische Störungen eindeutig im Vordergrund. Das Spektrum reicht dabei von ADHS, Autismus und dissozialem Verhalten bei Kindern und Jugendlichen bis zu Panikattacken, Borderline und Depressionen mit Suizidalität bei Erwachsenen. Es ist erstaunlich, was eine homöopathische Behandlung auch in solchen Fällen schwerer Bindungsstörungen und massiver Psychopathologie erreichen kann. Auch wenn die Betroffenen nicht von ihren Traumata geheilt werden können, werden sie mit den Arzneien der Spinnentiere häufig ruhiger, weniger aggressiv und zugänglicher, können sich so besser in die Gesellschaft integrieren und ihre besonderen intellektuellen und körperlichen Talente leben und einbringen.
Mit dieser Ausgabe von SPEKTRUM schaffen wir Ordnung in der Taxonomie und Hierarchie der Spinnentiere und stellen neben vielen bekannten Arzneien wie Aranea, Mygale, Theridion, Latrodectus mactans, Tarentula cubensis, Scorpio europaeus oder Androctonus auch unbekannte Mittel wie die Zitterspinne Pholcus phalongoides oder die Seidenspinne Nephila (hier mit einer Leseprobe) vor. Dieser Überblick über bekannte und noch unbekannte Arzneien der Spinnentiere kann Ihnen in der Praxis helfen, den Patienten zu geben, worum sie so sehr kämpfen: Anerkennung und Wertschätzung!
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Das Infekt-Spektrum ist eines der besten Hefte, die ich erinnere. So viele schlüssige Zugänge zum Mittel, alles von kompetenten Autoren geschrieben, so viele gute Facetten gibt es sonst nirgends in einer Zeitschrift. Jeder Artikel ist schlüssig und aufschlussreich.
Besonders gefallen haben mir die Tipps der erfahrenen Ute Bullemer, die ich bisher nicht kannte; ich werde an Anantherum denken bei der häufigen Portioerosion; Erodium ist übrigens auch öfters gut.
Heiner Freis Methode ist schlüssig dargestellt, bei uns längst dankbare Ergänzung des Alltags.
Super fand ich die Darstellung von T. Curtis über die Zitterpappel, die sie sehr schön schildert und durch Fälle belegt, die dann auch durch die Pflanzentheorie erklärbar sind: tolle Arbeit.
D. Payrhuber hat auch sehr schöne Fälle, vor allem die beiden Helleborus Fälle.
Auch Rajan Sankarans Pulsatilla Fall deckt sich mit unseren besten Puls-Fällen, sie sind nämlich nicht nur so sanft wie immer behauptet wird: diese Eigenschaft ist ein Teil des Bildes und entspricht Stadium 2. Die Tatsache, dass die Patientin empört einen Rikshafahrer ohrfeigte, fand ich interessant, denn es stimmt: die Ranunculaceae sind alle mehr oder weniger schnell empört und so gereizt, dass sie auch zuschlagen könn(t)en, wie man es von Staph kennt. Auch das innere oder äußere Zittern oder Beben gehört zu allen Ranunceln.
Franz Swoboda hat mich mit seinem ausgezeichneten Artikel sehr zum Lachen gebracht. Ergänzend wäre zu sagen, dass die Quintessenz seiner „Epidemie“ auch in Jan Scholtens Elementen beschrieben wird: Ant-t hilft praktisch in allen Fällen von chronischer Bronchitis mehr oder weniger (das hat er sonst von keinem Mittel so behauptet, und es stimmt), aber es heilt nicht. Vor allem seine neue Beobachtung der Mycoplasmennosode als Pendant ist sehr interessant.
Dann der Choleraartikel: einfach Super, das beste was ich über die Cholera bisher gelesen habe. Gerade die gute Widerlegung, dass nur das Meiden von Aderlässen und die (geringe) Flüssigkeitszufuhr der einzige Grund für die unbestreitbare Überlegenheit der damaligen homöopathischen Behandlungen sei, fand ich sehr schlüssig.
Dann die Iquilai Studie: wo findet man so was heute? Erstklassig.
Selbst Kate Birchs Birkentrunk für alle Impfprobleme fand ich interessant, auch wenn man sagen muss, dass man es sich auch selbst unnötig schwer machen kann durch zu viele theoretische Erwägungen. Man versteht zumindest, warum so alles in einen Trank gepackt werden muss. Immerhin ein schöner Fall.
Die Mollusken von Fr. Schuller-Schreib sind auch lohnenswert. In diesem Zusammenhang auch der Calc-Fall von K Adal.
Dann auch der Hinweis auf den Index am Schluss: ein Super-Heft. weiterlesen ...