Wie wichtig ist Schwitzen für unsere Gesundheit?

von Katharina Korbach

Abbildung 1: Das Schwitzen ist eine lebenswichtige Körperfunktion. Man unterscheidet zwischen aktivem und passivem Schwitzen.

Egal, ob Sauna, Schwitzkur oder Hot Yoga: Schwitzen liegt eindeutig im Trend! In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, weshalb Schwitzen lebensnotwendig ist, und welche Schwitzmethoden als besonders gesundheitsfördernd gelten.

Schwitzen: Was steckt hinter dem Trend?

Die Praxis des bewussten Schwitzens hat eine jahrhundertelange Tradition. Wie archäologische Funde zeigen, haben bereits die Menschen in der Steinzeit heiße Steine verwendet, um damit einfache Dampfbäder zu bauen. Die indigene Bevölkerung Nordamerikas nutzte Schwitzhütten für die spirituelle und körperliche Reinigung. Zu den ältesten und bekanntesten Schwitzpraktiken zählt außerdem die von den Finnen vor über 2.000 Jahren entwickelte Sauna.

Bis heute gehen viele Menschen regelmäßig in die Sauna, weil sie sich davon gesundheitsfördernde Effekte versprechen. Schwitzen soll die körpereigene Entgiftung unterstützen und die Ausleitung von Schwermetallen fördern. Es stimmt zwar, dass über den Schweiß bestimmte Stoffwechselabbauprodukte ausgeschieden werden.[1] Um von einer regelrechten Entgiftung allein durch Schwitzen sprechen zu können, sind die Mengen dieser ausgeschiedenen Stoffe jedoch meist viel zu gering.

Dafür hat Schwitzen noch viele andere gesundheitliche Vorteile, von denen Sie profitieren können.

Von Abkühlung bis Durchblutung: Die wichtigsten Funktionen des Schwitzens

Abbildung 2: Die Hauptfunktion des Schwitzens ist es, den Körper vor Überhitzung zu schützen. Doch auch auf das Immunsystem, die Haut und die Psyche hat es mitunter einen Effekt.

In stressigen Situationen, beim Sport oder bei sommerlichen Temperaturen können wir schnell einmal ins Schwitzen kommen. Was von vielen Menschen als störend oder unangenehm empfunden wird, ist im Grunde ein lebenswichtiger Mechanismus unseres Körpers. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Funktionen des Schwitzens in Kürze vor.

Regulation der Körpertemperatur

Die Hauptfunktion des Schwitzens ist es, den Organismus vor Überhitzung zu schützen. Wenn der Schweiß auf der Haut verdunstet, entsteht Verdunstungskälte, die den Körper abkühlt. Um ihre wichtigen Aufgaben erfüllen zu können, benötigen unsere Organe außerdem eine möglichst konstante Körpertemperatur. Bei großer Hitze, anstrengendem Sport oder Fieber ist es daher besonders entscheidend, dass unsere „körpereigene Klimaanlage“ reibungslos funktioniert.

Unterstützung des Immunsystems

Schwitzen kann die Abwehrkräfte auf unterschiedliche Weise unterstützen: Der sogenannte ekkrine Schweiß, der bei Hitze, Sport oder Stress vermehrt ausgeschüttet wird, hat einen sauren pH-Wert von etwa 4,5. Zusammen mit der natürlichen Bakteriengemeinschaft auf der Haut bildet der Schweiß einen wichtigen Schutzschild gegen Krankheitserreger. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb auf eine übermäßige Desinfektion oder aggressive Reinigung der Haut verzichtet werden sollte. Wählen Sie stattdessen besser milde und natürliche Reinigungs- und Pflegeprodukte, die eine gesunde Hautflora und somit auch die Immunabwehr unterstützen.

Wirkung auf die Haut

Unter bestimmten Voraussetzungen kann Schwitzen zu einer reineren Haut beitragen. Da sich die Poren durch das Schwitzen öffnen, lassen sich Schmutz, Talg und abgestorbene Hautzellen leichter entfernen. Außerdem fördert das Schwitzen die Durchblutung, was ebenfalls zu einem frischeren Hautbild beitragen kann. Aber Vorsicht: Wenn der Schweiß zu lange auf der Haut verbleibt, kann dies Hautunreinheiten fördern. Insbesondere, wenn sich Schweiß mit Schmutz und Make-Up auf der Haut mischt, hat dies häufig die Entstehung von Pickeln und Mitessern zur Folge. Auch in einem feucht-warmen Milieu (z.B. unter enger Sportkleidung oder Mützen) kommt es oftmals zu Hautirritationen.

Psychische und emotionale Effekte

Bewusstes Schwitzen – etwa durch Sport, Sauna oder heiße Bäder – kann dabei helfen, Stress abzubauen und zu entspannen. Bei körperlicher Aktivität werden außerdem Hormone wie Endorphine und Serotonin ausgeschüttet, die nicht umsonst auch als „Glückshormone“ bezeichnet werden. Zugleich wird durch das Schwitzen das Stresshormon Cortisol abgebaut, was innere Unruhe und Anspannung lindern und zum allgemeinen Wohlbefinden sowie zu einem besseren Schlaf beitragen kann.

Verschiedene Arten des Schwitzens und ihre gesundheitlichen Vorteile

Wo und auf welche Weise man schwitzt, kann beeinflussen, inwiefern das Schwitzen einen potenziell gesundheitsfördernden Effekt hat. Bewegt man sich, während man schwitzt, oder sitzt man währenddessen still wie beispielsweise in der Sauna? Nachfolgend haben wir die wichtigsten Unterschiede verschiedener Arten des Schwitzens für Sie zusammengefasst.

Sportliche Aktivität

Bei Sportarten wie Joggen, Radfahren oder Krafttraining wird vermehrt Schweiß produziert, um die erhöhte Körpertemperatur zu regulieren. Doch auch darüber hinaus kann das sportliche Schwitzen positive Effekte haben: Indem sich die Blutgefäße erweitern, wird der Blutfluss zu Muskeln und Organen verbessert. Die bessere Durchblutung erleichtert zugleich den Transport von Nährstoffen. Wie in diesem Beitrag bereits beschrieben worden ist, wird beim Schwitzen nur eine sehr geringe Menge an Schadstoffen ausgeleitet. Dennoch ist die Tatsache interessant, dass man beim Sport tendenziell besser entgiftet als in der Sauna. Das liegt daran, dass das Blut bei sportlicher Aktivität schneller und stärker mobilisiert wird und die Kerntemperatur des Körpers deutlicher ansteigt als bei Saunagängen.

Sauna, Dampfbad und Therme

Dass der Wechsel zwischen Hitze und Abkühlung beim Saunagang das Immunsystem stärkt, wie es oft heißt, ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Wer gerne sauniert, sollte sich von der fehlenden wissenschaftlichen Evidenz jedoch nicht abhalten lassen. Schließlich berichten viele begeisterte Saunagänger von positiven Effekten auf das allgemeine Wohlbefinden, das Energieniveau und die Schlafqualität. In einer finnischen Langzeitstudie zeigte sich zudem, dass regelmäßiges Saunieren das Risiko für Schlaganfälle senken kann. Die insgesamt 1.628 finnischen Männer und Frauen, die an der Studie teilnahmen, hatten ein umso geringeres Schlaganfallrisiko, je häufiger pro Woche sie die Sauna frequentierten.[2]

Erkältungsbaden und Inhalieren

Kann man eine Erkältung einfach ausschwitzen? Die kurze Antwort lautet: Nein. Das Virus, das die Erkältung verursacht, wird den Organismus durch vermehrtes Schwitzen nicht verlassen. Allerdings kann Wärme an sich bei einer Erkältung durchaus guttun. So kann ein heißes Erkältungsbad Gliederschmerzen lindern und die Muskelentspannung fördern. Achten Sie aber darauf, nicht zu heiß (maximal bei 38 °C) zu baden, um den Kreislauf nicht zu überlasten. Auch das Inhalieren mit warmem Wasserdampf ist ein bewährtes Hausmittel bei Erkältungen. Durch die Wärme werden die Blutgefäße erweitert, was die Durchblutung der Atemwege verbessert. Die Befeuchtung der Schleimhäute lindert zudem lästiges Halskratzen und Hustenreiz.

Wärmende Lebensmittel und Gewürze

Wer schon einmal in eine Chilischote gebissen hat, weiß vermutlich, dass Schärfe durchaus schweißtreibend wirken kann. Dafür verantwortlich ist vor allem der in Chili enthaltene Stoff Capsaicin, der die Wärmerezeptoren aktiviert. Im Ayurveda und in der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird auch anderen Gewürzen wie Ingwer, Zimt, Kurkuma oder Kardamom eine wärmende Wirkung nachgesagt. In der kalten Jahreszeit spenden Gerichte wie heiße Suppen und Brühen oder Heißgetränke wohlige Wärme und regen die Schweißproduktion an.

Fünf wissenswerte Fakten über das Schwitzen

Abbildung 3: Rund um das Thema Schweiß existieren viele Unwahrheiten und Mythen. Wir stellen Ihnen fünf spannende „schwitzige“ Fakten vor.

  • Fakt 1: Die meisten Tiere schwitzen nicht: Schwitzen zu können, ist eine einzigartige Fähigkeit, die den Menschen von vielen Tierarten unterscheidet. Mit Ausnahme von Pferden und einigen Menschenaffen haben die meisten Tiere nämlich keine Schweißdrüsen. Stattdessen verfolgen sie andere Strategien, um sich abzukühlen: Hunde hecheln und Fledermäuse lassen überschüssige Wärme über ihre dünnen Flughäute entweichen. Schweine und Büffel wiederum wälzen sich im Schlamm, der beim Verdunsten kühlt und sie außerdem vor Sonne schützt.
  • Fakt 2: Nicht jede Art von Schweiß müffelt: Ob Schweiß unangenehm riecht, hängt vor allem davon ab, wie alt er ist und welche Drüsen ihn produziert haben. Der von ekkrinen Schweißdrüsen produzierte Schweiß ist nahezu geruchlos. Erst, wenn er von Bakterien zersetzt wird oder mit anderen Stoffen in Kontakt kommt, die beispielsweise bei Stress ausgeschüttet werden, beginnt er zu müffeln. Anders verhält es sich bei den apokrinen Schweißdrüsen, die nicht umsonst auch als „Duftdrüsen“ bezeichnet werden. Sie befinden sich vor allem unter den Achseln sowie an den Brustwarzen und im Genitalbereich. Anstatt den Organismus herunterzukühlen, sorgen sie für die individuelle Duftnote eines Menschen.
  • Fakt 3: Wer viel schwitzt, sollte viel trinken: Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte immer geachtet werden. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist es für Erwachsene empfehlenswert, täglich rund 1,5 Liter Wasser zu trinken.[3] Bei großer Hitze, Fieber oder körperlicher Anstrengung steigt der Flüssigkeitsbedarf. Über den Schweiß verliert der Körper neben Wasser auch Elektrolyte. Um einem Natriummangel vorzubeugen, kann es daher sinnvoll sein, bei starkem Schwitzen auf ein natriumhaltiges Mineralwasser zurückzugreifen.
  • Fakt 4: Täglich verlieren wir einen halben bis einen Liter Schweiß: Wie viel wir schwitzen, ist von Person zu Person unterschiedlich. Neben genetischen Faktoren spielen auch das Alter, die Größe, die Konstitution und die körperliche Aktivität eine Rolle. Durchschnittlich verliert ein Mensch pro Tag selbst im Ruhezustand einen halben Liter Flüssigkeit. Bei sehr intensiver physischer Anstrengung wie einem Marathonlauf kann der Körper aber durchaus auch über einen Liter Flüssigkeit pro Stunde ausschwitzen.
  • Fakt 5: Schweiß besteht zu 99% aus Wasser: Genauso wie die Menge des Schweißes kann auch dessen Zusammensetzung variieren. Der Hauptbestandteil von Schweiß ist immer Wasser. Darüber hinaus können unter anderem Elektrolyte, Harnstoff, Milchsäure (Laktat) und antimikrobielle Stoffe wie Dermcidin enthalten sein.

Biografisches

Katharina Korbach schreibt für den Narayana Verlag regelmäßig Blogbeiträge über Heilpflanzen und natürliche Wirkstoffe. Schon früh begann sie, sich für Sprache zu interessieren und eigene literarische Texte zu verfassen. Eine schwere Erkrankung während ihrer Abiturzeit veranlasste eine intensive Beschäftigung mit Gesundheits- und Ernährungsthemen, die bis heute anhält. Nach dem wiederholten Scheitern schulmedizinischer Behandlungsmethoden entschied sie sich für einen selbstwirksameren, naturheilkundlichen Therapieansatz. Eine pflanzenbasierte Ernährung war ein wesentlicher Schlüssel auf ihrem Heilungsweg.

Katharina studierte Kulturwissenschaften (B.A.) und Angewandte Literaturwissenschaft (M.A.). 2022 veröffentlichte sie ihren Debütroman „Sperling“ im Berlin Verlag. Heute lebt sie als freie Autorin, medizinische Redakteurin und Dozentin in Berlin. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Freunden oder beim Barre-Training. Außerdem liebt sie es, zu reisen und neue vegane Rezepte auszuprobieren.


[1] Imbeault P, Ravanelli N, Chevrier J. Can POPs be substantially popped out through sweat? Environ Int. 2018 Feb. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29197670/.

[2] Kunutsor SK, Khan H, Zaccardi F, Laukkanen T, Willeit P, Laukkanen JA. Sauna bathing reduces the risk of stroke in Finnish men and women: A prospective cohort study. Neurology. 2018 May 29. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29720543/.

[3] DGE (2018): Wasser trinken – fit bleiben. https://www.dge-medienservice.de/media/productattach/File-1523011430.pdf (aufherufen: 03.03.2025).


Abbildung 1: Mari Zaro/shutterstock.com ; Abbildung 2: autumnn/shutterstock.com ; Abbildung 3: Angel Luciano/unsplash.com


13.03.2025

Wie wichtig ist Schwitzen für unsere Gesundheit?

von Katharina Korbach

Abbildung 1: Das Schwitzen ist eine lebenswichtige Körperfunktion. Man unterscheidet zwischen aktivem und passivem Schwitzen.

Egal, ob Sauna, Schwitzkur oder Hot Yoga: Schwitzen liegt eindeutig im Trend! In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, weshalb Schwitzen lebensnotwendig ist, und welche Schwitzmethoden als besonders gesundheitsfördernd gelten.

Schwitzen: Was steckt hinter dem Trend?

Die Praxis des bewussten Schwitzens hat eine jahrhundertelange Tradition. Wie archäologische Funde zeigen, haben bereits die Menschen in der Steinzeit heiße Steine verwendet, um damit einfache Dampfbäder zu bauen. Die indigene Bevölkerung Nordamerikas nutzte Schwitzhütten für die spirituelle und körperliche Reinigung. Zu den ältesten und bekanntesten Schwitzpraktiken zählt außerdem die von den Finnen vor über 2.000 Jahren entwickelte Sauna.

Bis heute gehen viele Menschen regelmäßig in die Sauna, weil sie sich davon gesundheitsfördernde Effekte versprechen. Schwitzen soll die körpereigene Entgiftung unterstützen und die Ausleitung von Schwermetallen fördern. Es stimmt zwar, dass über den Schweiß bestimmte Stoffwechselabbauprodukte ausgeschieden werden.[1] Um von einer regelrechten Entgiftung allein durch Schwitzen sprechen zu können, sind die Mengen dieser ausgeschiedenen Stoffe jedoch meist viel zu gering.

Dafür hat Schwitzen noch viele andere gesundheitliche Vorteile, von denen Sie profitieren können.

Von Abkühlung bis Durchblutung: Die wichtigsten Funktionen des Schwitzens

Abbildung 2: Die Hauptfunktion des Schwitzens ist es, den Körper vor Überhitzung zu schützen. Doch auch auf das Immunsystem, die Haut und die Psyche hat es mitunter einen Effekt.

In stressigen Situationen, beim Sport oder bei sommerlichen Temperaturen können wir schnell einmal ins Schwitzen kommen. Was von vielen Menschen als störend oder unangenehm empfunden wird, ist im Grunde ein lebenswichtiger Mechanismus unseres Körpers. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Funktionen des Schwitzens in Kürze vor.

Regulation der Körpertemperatur

Die Hauptfunktion des Schwitzens ist es, den Organismus vor Überhitzung zu schützen. Wenn der Schweiß auf der Haut verdunstet, entsteht Verdunstungskälte, die den Körper abkühlt. Um ihre wichtigen Aufgaben erfüllen zu können, benötigen unsere Organe außerdem eine möglichst konstante Körpertemperatur. Bei großer Hitze, anstrengendem Sport oder Fieber ist es daher besonders entscheidend, dass unsere „körpereigene Klimaanlage“ reibungslos funktioniert.

Unterstützung des Immunsystems

Schwitzen kann die Abwehrkräfte auf unterschiedliche Weise unterstützen: Der sogenannte ekkrine Schweiß, der bei Hitze, Sport oder Stress vermehrt ausgeschüttet wird, hat einen sauren pH-Wert von etwa 4,5. Zusammen mit der natürlichen Bakteriengemeinschaft auf der Haut bildet der Schweiß einen wichtigen Schutzschild gegen Krankheitserreger. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb auf eine übermäßige Desinfektion oder aggressive Reinigung der Haut verzichtet werden sollte. Wählen Sie stattdessen besser milde und natürliche Reinigungs- und Pflegeprodukte, die eine gesunde Hautflora und somit auch die Immunabwehr unterstützen.

Wirkung auf die Haut

Unter bestimmten Voraussetzungen kann Schwitzen zu einer reineren Haut beitragen. Da sich die Poren durch das Schwitzen öffnen, lassen sich Schmutz, Talg und abgestorbene Hautzellen leichter entfernen. Außerdem fördert das Schwitzen die Durchblutung, was ebenfalls zu einem frischeren Hautbild beitragen kann. Aber Vorsicht: Wenn der Schweiß zu lange auf der Haut verbleibt, kann dies Hautunreinheiten fördern. Insbesondere, wenn sich Schweiß mit Schmutz und Make-Up auf der Haut mischt, hat dies häufig die Entstehung von Pickeln und Mitessern zur Folge. Auch in einem feucht-warmen Milieu (z.B. unter enger Sportkleidung oder Mützen) kommt es oftmals zu Hautirritationen.

Psychische und emotionale Effekte

Bewusstes Schwitzen – etwa durch Sport, Sauna oder heiße Bäder – kann dabei helfen, Stress abzubauen und zu entspannen. Bei körperlicher Aktivität werden außerdem Hormone wie Endorphine und Serotonin ausgeschüttet, die nicht umsonst auch als „Glückshormone“ bezeichnet werden. Zugleich wird durch das Schwitzen das Stresshormon Cortisol abgebaut, was innere Unruhe und Anspannung lindern und zum allgemeinen Wohlbefinden sowie zu einem besseren Schlaf beitragen kann.

Verschiedene Arten des Schwitzens und ihre gesundheitlichen Vorteile

Wo und auf welche Weise man schwitzt, kann beeinflussen, inwiefern das Schwitzen einen potenziell gesundheitsfördernden Effekt hat. Bewegt man sich, während man schwitzt, oder sitzt man währenddessen still wie beispielsweise in der Sauna? Nachfolgend haben wir die wichtigsten Unterschiede verschiedener Arten des Schwitzens für Sie zusammengefasst.

Sportliche Aktivität

Bei Sportarten wie Joggen, Radfahren oder Krafttraining wird vermehrt Schweiß produziert, um die erhöhte Körpertemperatur zu regulieren. Doch auch darüber hinaus kann das sportliche Schwitzen positive Effekte haben: Indem sich die Blutgefäße erweitern, wird der Blutfluss zu Muskeln und Organen verbessert. Die bessere Durchblutung erleichtert zugleich den Transport von Nährstoffen. Wie in diesem Beitrag bereits beschrieben worden ist, wird beim Schwitzen nur eine sehr geringe Menge an Schadstoffen ausgeleitet. Dennoch ist die Tatsache interessant, dass man beim Sport tendenziell besser entgiftet als in der Sauna. Das liegt daran, dass das Blut bei sportlicher Aktivität schneller und stärker mobilisiert wird und die Kerntemperatur des Körpers deutlicher ansteigt als bei Saunagängen.

Sauna, Dampfbad und Therme

Dass der Wechsel zwischen Hitze und Abkühlung beim Saunagang das Immunsystem stärkt, wie es oft heißt, ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Wer gerne sauniert, sollte sich von der fehlenden wissenschaftlichen Evidenz jedoch nicht abhalten lassen. Schließlich berichten viele begeisterte Saunagänger von positiven Effekten auf das allgemeine Wohlbefinden, das Energieniveau und die Schlafqualität. In einer finnischen Langzeitstudie zeigte sich zudem, dass regelmäßiges Saunieren das Risiko für Schlaganfälle senken kann. Die insgesamt 1.628 finnischen Männer und Frauen, die an der Studie teilnahmen, hatten ein umso geringeres Schlaganfallrisiko, je häufiger pro Woche sie die Sauna frequentierten.[2]

Erkältungsbaden und Inhalieren

Kann man eine Erkältung einfach ausschwitzen? Die kurze Antwort lautet: Nein. Das Virus, das die Erkältung verursacht, wird den Organismus durch vermehrtes Schwitzen nicht verlassen. Allerdings kann Wärme an sich bei einer Erkältung durchaus guttun. So kann ein heißes Erkältungsbad Gliederschmerzen lindern und die Muskelentspannung fördern. Achten Sie aber darauf, nicht zu heiß (maximal bei 38 °C) zu baden, um den Kreislauf nicht zu überlasten. Auch das Inhalieren mit warmem Wasserdampf ist ein bewährtes Hausmittel bei Erkältungen. Durch die Wärme werden die Blutgefäße erweitert, was die Durchblutung der Atemwege verbessert. Die Befeuchtung der Schleimhäute lindert zudem lästiges Halskratzen und Hustenreiz.

Wärmende Lebensmittel und Gewürze

Wer schon einmal in eine Chilischote gebissen hat, weiß vermutlich, dass Schärfe durchaus schweißtreibend wirken kann. Dafür verantwortlich ist vor allem der in Chili enthaltene Stoff Capsaicin, der die Wärmerezeptoren aktiviert. Im Ayurveda und in der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird auch anderen Gewürzen wie Ingwer, Zimt, Kurkuma oder Kardamom eine wärmende Wirkung nachgesagt. In der kalten Jahreszeit spenden Gerichte wie heiße Suppen und Brühen oder Heißgetränke wohlige Wärme und regen die Schweißproduktion an.

Fünf wissenswerte Fakten über das Schwitzen

Abbildung 3: Rund um das Thema Schweiß existieren viele Unwahrheiten und Mythen. Wir stellen Ihnen fünf spannende „schwitzige“ Fakten vor.

  • Fakt 1: Die meisten Tiere schwitzen nicht: Schwitzen zu können, ist eine einzigartige Fähigkeit, die den Menschen von vielen Tierarten unterscheidet. Mit Ausnahme von Pferden und einigen Menschenaffen haben die meisten Tiere nämlich keine Schweißdrüsen. Stattdessen verfolgen sie andere Strategien, um sich abzukühlen: Hunde hecheln und Fledermäuse lassen überschüssige Wärme über ihre dünnen Flughäute entweichen. Schweine und Büffel wiederum wälzen sich im Schlamm, der beim Verdunsten kühlt und sie außerdem vor Sonne schützt.
  • Fakt 2: Nicht jede Art von Schweiß müffelt: Ob Schweiß unangenehm riecht, hängt vor allem davon ab, wie alt er ist und welche Drüsen ihn produziert haben. Der von ekkrinen Schweißdrüsen produzierte Schweiß ist nahezu geruchlos. Erst, wenn er von Bakterien zersetzt wird oder mit anderen Stoffen in Kontakt kommt, die beispielsweise bei Stress ausgeschüttet werden, beginnt er zu müffeln. Anders verhält es sich bei den apokrinen Schweißdrüsen, die nicht umsonst auch als „Duftdrüsen“ bezeichnet werden. Sie befinden sich vor allem unter den Achseln sowie an den Brustwarzen und im Genitalbereich. Anstatt den Organismus herunterzukühlen, sorgen sie für die individuelle Duftnote eines Menschen.
  • Fakt 3: Wer viel schwitzt, sollte viel trinken: Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte immer geachtet werden. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist es für Erwachsene empfehlenswert, täglich rund 1,5 Liter Wasser zu trinken.[3] Bei großer Hitze, Fieber oder körperlicher Anstrengung steigt der Flüssigkeitsbedarf. Über den Schweiß verliert der Körper neben Wasser auch Elektrolyte. Um einem Natriummangel vorzubeugen, kann es daher sinnvoll sein, bei starkem Schwitzen auf ein natriumhaltiges Mineralwasser zurückzugreifen.
  • Fakt 4: Täglich verlieren wir einen halben bis einen Liter Schweiß: Wie viel wir schwitzen, ist von Person zu Person unterschiedlich. Neben genetischen Faktoren spielen auch das Alter, die Größe, die Konstitution und die körperliche Aktivität eine Rolle. Durchschnittlich verliert ein Mensch pro Tag selbst im Ruhezustand einen halben Liter Flüssigkeit. Bei sehr intensiver physischer Anstrengung wie einem Marathonlauf kann der Körper aber durchaus auch über einen Liter Flüssigkeit pro Stunde ausschwitzen.
  • Fakt 5: Schweiß besteht zu 99% aus Wasser: Genauso wie die Menge des Schweißes kann auch dessen Zusammensetzung variieren. Der Hauptbestandteil von Schweiß ist immer Wasser. Darüber hinaus können unter anderem Elektrolyte, Harnstoff, Milchsäure (Laktat) und antimikrobielle Stoffe wie Dermcidin enthalten sein.

Biografisches

Katharina Korbach schreibt für den Narayana Verlag regelmäßig Blogbeiträge über Heilpflanzen und natürliche Wirkstoffe. Schon früh begann sie, sich für Sprache zu interessieren und eigene literarische Texte zu verfassen. Eine schwere Erkrankung während ihrer Abiturzeit veranlasste eine intensive Beschäftigung mit Gesundheits- und Ernährungsthemen, die bis heute anhält. Nach dem wiederholten Scheitern schulmedizinischer Behandlungsmethoden entschied sie sich für einen selbstwirksameren, naturheilkundlichen Therapieansatz. Eine pflanzenbasierte Ernährung war ein wesentlicher Schlüssel auf ihrem Heilungsweg.

Katharina studierte Kulturwissenschaften (B.A.) und Angewandte Literaturwissenschaft (M.A.). 2022 veröffentlichte sie ihren Debütroman „Sperling“ im Berlin Verlag. Heute lebt sie als freie Autorin, medizinische Redakteurin und Dozentin in Berlin. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Freunden oder beim Barre-Training. Außerdem liebt sie es, zu reisen und neue vegane Rezepte auszuprobieren.


[1] Imbeault P, Ravanelli N, Chevrier J. Can POPs be substantially popped out through sweat? Environ Int. 2018 Feb. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29197670/.

[2] Kunutsor SK, Khan H, Zaccardi F, Laukkanen T, Willeit P, Laukkanen JA. Sauna bathing reduces the risk of stroke in Finnish men and women: A prospective cohort study. Neurology. 2018 May 29. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29720543/.

[3] DGE (2018): Wasser trinken – fit bleiben. https://www.dge-medienservice.de/media/productattach/File-1523011430.pdf (aufherufen: 03.03.2025).


Abbildung 1: Mari Zaro/shutterstock.com ; Abbildung 2: autumnn/shutterstock.com ; Abbildung 3: Angel Luciano/unsplash.com


13.03.2025



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